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Einfluss des aussenliegenden Sonnenschutzes auf den Heizenergiebedarf

Wie gross ist der Einfluss des aussenliegenden Sonnenschutzes auf den Heizwärmebedarf eines Gebäudes und wie kann dieser künftig in der SIA 380/1 berücksichtigt werden. Diese Fragestellung wurde im Rahmen der BFE-Studie «Solar-Gap» durch das Forschungsteam der Lemon Consult AG untersucht.

 

Im Rahmen der Studie wurden die Fassaden von 36 Wohn- und 32 Bürogebäude während einer Heizperiode zu bestimmten Tageszeiten fotografiert und die Aufnahmen ausgewertet. Aus den Daten wurde ein zusätzlicher Verschattungsfaktor abgeleitet und der korrigierte Heizwärmebedarf für die untersuchten Gebäude berechnet.

 

Die Untersuchungen zeigen, dass der jährliche Heizwärmebedarf durch den Einsatz eines aussenliegenden Sonnenschutzes, je nach Glasanteil der Fassade und Art der Steuerung (Automatisch, manuell) um 6-18 % ansteigt. Die Aussage gilt für Gebäude, welche nach dem MuKEn-Standard 2008 erstellt wurden. In Gebäuden mit höherem Dämmstandard dürfte sich der Einfluss noch stärker auswirken. Der Solar-Gap leistet somit einen nicht unwesentlichen Beitrag zum viel untersuchten Performance-Gap von Gebäuden. Martin Ménard, Partner von Lemon Consult und Projektleiter der Studie schlägt daher vor, den aussenliegenden Sonnenschutz in Zukunft als zusätzlichen Verschattungsfaktor in der SIA 380/1 zu berücksichtigen. Die Grundlagen dazu können aus der erarbeiteten Studie übernommen werden.

 

Lemon Consult bedankt sich beim Bundesamt für Energie für die finanzielle Unterstützung und bei Dr. Vogel Kommunikation für die redaktionelle Aufarbeitung der Studie und Publikation in der Zeitschrift Phase 5.

 

Weiterreichende Informationen finden Sie hier:

Interview mit Martin Ménard