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«Ich bin mit em Velo da.» – Tour de Suisse à la Lemon Consult

«Wir haben draussen Raclette gegessen, es wurde live Schweizer Volksmusik gespielt und gesungen. Leben pur!» Im Leben gibt es immer verschiedene Wege die man einschlagen kann, um ein Ziel zu erreichen. So auch die Anreise zu unseren Kunden, dachte sich Pascal Fotsch, CEO bei Lemon Consult. Als passionierter Radfahrer schaffte er die Verlinkung zwischen Beruf und Hobby, Nachhaltigkeit und Bewegung. Aber erfahren Sie selbst, wie seine Kundenbesuche mit dem Fahrrad von statten gingen und welche Herausforderungen er dabei meistern musste.

Wie bist Du auf diese Idee gekommen?

Im Mai 2019 ist spontan die Idee eines Kundenbesuchs per Fahrrad statt mit den ÖV entstanden. Warum nicht die eine Passion mit der anderen verbinden? Anlässlich des jährlichen Treffens bei der Hochdorf Swiss Nutrition in Sulgen habe ich dann die ersten Pedalumdrehungen gemacht. Von Frauenfeld nach Sulgen in das Produktionswerk und dann via Weinfelden nach Schaffhausen. Das war die erste Etappe über 80 km dieses CyclingToCustomer-Projektes. Was damals noch in der Kombination mit dem Zug passiert ist, wollte ich unbedingt ausbauen. So ist es gekommen, dass ich für das Jahr 2020 sämtliche Jahrestreffen mit den Lebensmittelfirmen nur mit dem Gravel-Bike besuchen wollte. Also ohne Einsatz von ÖV.

Wie viele Kilometer bist Du gefahren?

Um die Distanzen zu optimieren, habe ich regionale Gruppen gebildet und die Treffen konzentriert organisiert. Natürlich waren auch Übernachtungen bei Freunden und in Gasthöfen nötig. Neben den nahen Standorten rund um Zürich, war ich im tiefen Thurgau, habe das Mittelland den Wasserläufen entlang besucht, bin in die Nordwestschweiz geradelt und habe eine knackige Bern-Emmental-Zentralschweiz Tour gemacht. Diese war mit 340 km/3’570 Hm auch die längste Strecke (140 km – 50 km – 50 km – 100 km). Insgesamt habe ich 1’250 km zurückgelegt. Ich habe bisher unbekannte Landschaften und Orte entdeckt. Dabei wurde mir einmal mehr bewusst, wie nahe Schönes liegt.

Gab es besondere Erlebnisse oder Begegnungen?

Besonders in Erinnerung wird mir die Übernachtung bei Hans Blum in Giswil bleiben. Er war lange mein Ansprechpartner bei bio-familia im Bezug zu den Nachhaltigkeitsthemen und ist nun in Pension. Zusammen mit seinen Freunden und der Familie habe ich einen unvergesslichen Abend erlebt. Wir haben draussen Raclette gegessen, es wurde live Schweizer Volksmusik gespielt und gesungen. Leben pur!

Dazu gibt es unzählige Eindrücke. Lange Fahrten im Dauerregen und Schlamm, heftiges Gewitter entlang der Rigiflanke, mehrere Plattfüsse und fehlendes Ersatzmaterial (da schon alles benutzt), eine stürmische Überquerung des Vierwaldstättersees mit der Fähre, ein Sturz auf einer frischsanierten Brücke mit Sandbelag, eine Fehlleitung auf eine supersteile Elektroveloroute direkt bei der Kambly, usw.

Hat Corona das Projekt beeinflusst?

In der aktuellen Corona-Zeit habe ich gelernt, immer und immer wieder flexibel zu sein. Ursprünglich waren mehr Treffen mit dem Rad geplant. Doch in einzelnen Betrieben waren die vor Ort Besuche nicht mehr möglich, mussten verschoben werden oder mussten via digitale Meetings durchgeführt werden. Durch die Bildung von Gruppen zur Optimierung der Routen wurde infolge der Verkettung einiges durcheinandergewirbelt. Auch mussten Übernachtungen bei Freunden/Firmenansprechpartner anders organisiert werden.

Welche Erfahrungen nimmst Du mit?

Durch die gute Organisation und die grosse Flexibilität der Kunden ist das Projekt aus meiner Sicht rundum gelungen. Einmal mehr bin ich zum Schluss gekommen, dass viel mehr möglich ist, als wir denken. In erster Linie muss man wollen und dies dann nach aussen kommunizieren. Die Ankündigung meines Vorhabens bei den Kunden im Vorfeld hat mir gerade auch in den Situationen, wo die äusseren Bedingungen alles andere als einladend waren, geholfen, dass Ding durchzuziehen. Mit meiner eigenen Interpretation der Tour de Suisse zu den Lebensmittelbetrieben bin ich richtig happy. Zusammen mit den Kunden mache ich aktiven Klimaschutz und habe dazu die für mich nachhaltigste Reiseform gewählt. Eine coole Sache!

 

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