Innovationsprojekt vorgezogener Heizgruppenersatz
Dieses Projekt mit den involvierten Genossenschaften Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) und Baugenossenschaft Rotach Zürich testet die Annahme, dass der vorgezogene Heizgruppenersatz für die Bauträgerschaften ökonomische und ökologische Vorteile bietet und die Effizienz der künftigen erneuerbaren Wärmeerzeugung erhöht werden kann. Das abgeschlossene Projekt wird Handlungsempfehlungen freilegen, die aufzeigen, wie zukünftig eine Überdimensionierung der Wärmeerzeugung vermieden werden kann.
Die Ausgangslage
Aus dem heutigen Stand der Forschungsergebnisse geht hervor, dass Wärmepumpen beim Ersatz eines bestehenden fossilen Heizkessels überdimensioniert, also grösser als notwendig, ausfallen. Dies führt zu vermeidbaren hohen Investitionskosten und reduziert die Effizienz der Anlage. Ein Grund dafür ist, dass gemäss herkömmlich praktizierten Methoden bei bestehenden Gebäuden die Heizungsanlagen nicht ausreichend auf das Wärmeabgabesystem einreguliert sind. Neue Heizungen werden auf den Verbrauchsmessungen der bestehenden Anlage ausgelegt und dadurch zu überdimensioniert. Die Ergebnisse des Betriebsoptimerungsprogramms des Kantons Genf zeigen, dass ein durchschnittliches Effizienzpotential von bis zu 25 % in diesem Bereich vorhanden ist. Dieses soll durch das vorliegende Innovationsprojekt erschlossen werden.
Die Idee
Intelligente Ventile mit integrierter Wärmemessung unterstützen ein Einregulieren der Heizung. Bei grossen Liegenschaften mit mehreren Heizgruppen (Heizleistung > 50 kW) kann es ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein die Heizgruppen bereits eine Heizperiode vor dem eigentlichen Wärmeerzeugerersatz zu erneuern. Dieser Prozess verschafft dank verbesserter Einregulierung und präziseren Wärmemessungen eine bessere Datengrundlage für die Dimensionierung der neuen Heizung und führt zu einer gesamtheitlichen Optimierung. Die neue erneuerbare Wärmeerzeugung wird dadurch kleiner dimensioniert, als dies bei einer heutigen Standardauslegung der Fall wäre.
Das Projekt
Im September 2023 wurden an je zwei Objekten in Genf und Zürich Umbauarbeiten an den Heizgruppen vollzogen. Für das Projekt wurden Ventile von Belimo AG (Belimo Energy Valve™) zur Verfügung gestellt und eingebaut. Im ersten Teil der Heizperiode wurde die Wärmeerzeugung wie bisher betrieben. Im zweiten Teil der Heizperiode wird eine energetische Betriebsoptimierung vorgenommen. Mit diesem Vorgehen kann später die Differenz zwischen der regulären und der optimierten Heizleistung ermittelt werden. Die konsolidierten Resultate von beiden Standorten sowie die daraus abgeleiteten ökonomischen und ökologischen Auswirkungen werden Ende 2024 erwartet und von Lemon Consult zur Verfügung gestellt.