Performance Gap bei MFH mit Wärmepumpe – die Rolle der Betreiber
Schlussbericht BFE-Studie «WP-GAP: Performance Gap bei MFH mit Wärmepumpe – die Rolle der Betreiber» ist online!
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Wie gross ist das Einsparpotenzial von Betriebsoptimierungen bei MFH und wie wirkt sich die Legionellenschaltung auf den Endenergieverbrauch des Gebäudes aus?
Diese und weitere Fragen waren Gegenstand der Untersuchung von 81 MFH, bei welchen die Raumwärme und das Warmwasser über eine Wärmepumpe bereitgestellt werden.
Folgende Erkenntnisse konnten im Rahmen der Studie gewonnen werden:
- Es gibt wenige ganz schlecht eingestellte Wärmepumpen-Anlagen. Jedoch existieren viele, bei denen die Einstellungen energetisch nicht optimiert sind. Im Median beträgt das realistische Einsparpotenzial 14 % des Endenergieverbrauchs. Die Ursachen dafür liegen meist in den zu hoch eingestellten Heizkurven, falsch gesetzten Heizgrenzen und beim Betrieb von Elektroheizeinsätzen.
- Die Jahresarbeitszahlen der Gesamtsysteme liegen deutlich tiefer (Median 2.8) als für Erdsonden-Anlagen normalerweise angenommen wird(i.d.R. ca. 4.5). Grund dafür ist unter anderem die vielfach falsche Wahl der Systemgrenzen, wodurch der Endenergieverbrauch von Elektroheizeinsätzen oder Begleitheizbänder in der Kennzahl nicht berücksichtigt werden. Die direktelektrische Erzeugung von Warmwasser führt dann zu einer höheren Jahresarbeitszahl.
- Die Art und Häufigkeit der vorbeugenden Legionellenschaltung haben grossen Einfluss auf den Endenergieverbrauch der Anlagen (Bis zu 140 % Endenergieverbrauch zur Bereitstellung des Warmwassers, bei falschem Einsatz des Elektroheizeinsatzes auch 200-300 % möglich).
- Der verantwortliche Hauswart ist mit der Bedienung der Wärmepumpen-Anlage in den meisten Fällen überfordert, oder die existierenden Garantieausschlüsse des Herstellers verhindern einen Eingriff in das System. Der Betrieb der Wärmepumpen-Anlagen in grösseren Wohngebäuden wird daher hauptsächlich durch das Servicepersonal der Hersteller begleitet. Doch eine energetische Optimierung ist in diesen Serviceangeboten in der Regel nicht enthalten. Die Einstellungen sind daher meist konservativ gewählt, um die Anzahl der Servicegänge zu minimieren.
Neben weiteren Detailinformationen zu den oben genannten Themen, werden im Schlussbericht unterschiedliche Lösungsansätze der erkannten Problemstellungen diskutiert.
Lemon Consult AG bedankt sich bei unseren Projektpartnern (econcept, energiezukunftschweiz) für die gute Zusammenarbeit sowie bei den nachfolgenden Stellen für die wertvolle finanzielle Unterstützung des Projektes:
- Bundesamt für Energie, Sektion Energieforschung
- Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
- Stromsparfonds der ewz
- Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt
- Amt für Umweltschutz und Energie des Kantons Basel-Landschaft
- Energiefachstelle des Kantons Solothurn
- AEK Onyx AG