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INSPIRATION – clever Bauen für die Sommer der Zukunft

Am Mittwoch, 15. Januar 2020, fand bereits die dritte Durchführung des Formates LEMON INSPIRATION statt. Trotz der gleichzeitig statt­finden­den Swissbau konnte ein neuer Teilnahmerekord verbucht werden. Das Thema «Clever Bauen für den Sommer der Zukunft» scheint also zum Auftakt in ein neues, aufgrund der Klimaerwärmung, wärmeres Jahrzehnt seine Relevanz zu haben.

 

Dieses Mal bot das Kunsthaus den passenden Rahmen für die vielseitige Veranstaltung. Lemon Consult verbindet mit dem Kunsthaus ein interessantes Simulationsprojekt für den Haupteingang und die dahinterliegenden Ausstellungsräume mit hohen klimatischen Anforderungen. Eine gute Gelegenheit den Teilnehmenden aufzuzeigen, wie mit Simulationen die Planungssicherheit deutlich erhöht werden kann.

 

Noch in diesem Jahr wird der von David Chipperfield entworfene, lichtdurchflutete Erweiterungs­bau des Kunsthaus Zürich eröffnet. Eine eingeschränkte Teilnehmerzahl hatte auf einer interessanten Führung die Möglichkeit, erste Einblicke in das kurz vor der Fertigstellung stehende Gebäude zu nehmen. Nach dem Rundgang war man sich einig, dass man sich auf interessante Ausstellungen in diesen schönen Räumen freuen darf.

 

Für die anschliessenden Referate war dann von den Teilnehmenden etwas Fantasie gefordert. Um mit dem Thema «Sommer der Zukunft» mitzugehen, brauchte es einerseits eine saisonale Versetzung in den Sommer und erst noch den Weitblick in die Zukunft.

 

Um dies etwas zu vereinfachen, erläuterte uns Sabrina Contratto Ménard, die von CONT-S GmbH entwickelte «Urban Vision 4.0». Diese Visionen für die nächsten 100 Jahre sorgen in der Siedlungsentwicklung für die richtige Dichte, den richtigen Mix und eine gute Qualität. Ein Ansatz, der Wissenschaft und städtebauliche Kompetenz kombiniert und durchaus das Potential hat, die heutige Raumplanung zu revolutionieren.

 

Doch was bedeutet das für unsere Gebäude und mit welchen Temperaturen ist in Zukunft überhaupt zu rechnen? Dieser Frage ging Raphael Schär-Sommer aus dem Simulationsteam von Lemon Consult mit Hilfe unserer modernen Planungshilfsmittel auf den Grund. Es zeigte sich, dass man zumindest im innerstädtischen Bereich von Zürich gut beraten ist, den sommerlichen Wärmeschutz mit dem Klimadatensatz Zürich-Warm nachzuweisen, um die baulichen Voraussetzungen an die zukünftigen klimatischen Anforderungen sicherzustellen. Für die Auslegung der Kälteabgabesysteme kann der Klimadatensatz Locarno-Warm beigezogen werden um die zu erwartenden Hitzesommer besser abzubilden. Damit dies ohne riesige Kälteanlagen gelingt, spielt der Sonnenschutz, die Glaseigenschaften, aber auch die Bauweise sowie der Fensterflächenanteil eine wesentliche Rolle. Diese Faktoren haben wiederum einen grossen Einfluss auf die Qualität des Tageslichts im Raum und somit auf den Komfort. Es ist gar nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen.

 

Unterstützung erhalten wir bei dieser Aufgabenstellung auch von der Glasindustrie. Diese wurde an diesem Abend vom SIGAB Schweizerisches Institut für Glas am Bau, in der Person von Markus Läubli, vertreten. Er führte uns kompetent durch die verschiedenen Glastypen und erläuterte uns jeweils die technischen Kenndaten und deren Bedeutung. Zum Schluss präsentierte er die erhoffte Innovation. Es sind bereits Gläser verfügbar, welche ihre Eigenschaften entsprechend den Bedürfnissen der Jahreszeit und des Wetters anpassen können.

 

In der anschliessenden Diskussion ging es vor allem um den vernünftigen Fensteranteil eines Gebäudes. Dabei scheint die Zeit der Glasbauten vorbei zu sein. Es findet eine Besinnung auf eine angemessene Fenstergrösse statt, welche trotzdem noch genügend Licht in die Gebäude führt. Beim anschliessenden Apéro riche führte dies zu spannendem Gesprächsstoff. Gingen doch die Ansichten über den «angemessenen» Fensteranteil recht auseinander.

 

Einmal mehr hat sich an diesem Abend gezeigt, dass Gebäude, welche heute geplant werden, die Anforderungen der Zukunft erfüllen müssen. In Bezug auf den Klimawandel betrifft dies sowohl eine Mitigation, also Netto-Null, als auch eine Adaption an die wärmeren Temperaturen im Sommer. Die Referenten waren sich einig, die hohen Anforderungen können nur durch eine integrale Planung und vernetztes Denken erfüllt werden. Dabei helfen wir Ihnen gerne mit unserem Wissen und unseren modernen Planungshilfsmitteln.

 

Wir freuen uns, sie auch bei einer nächsten Durchführung von Lemon INSPIRATION wieder zu einem interessanten Thema zu begrüssen.

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